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Energiewerkstatt Kindergarten

Der Bund Naturschutz, das Naturerlebniszentrum Allgäu sowie das Energie- und Umweltzentrum Allgäu (eza!) haben eine Initiative ins Leben gerufen, die sich „energiewerkstatt kindergarten“ nennt.
Ziel ist es, unsere Vorschulkinder für das Thema „Energie“ zu sensibilisieren.

Die geschulten Mitarbeiterinnen von eza!, führen je zwei Gruppen von Vorschulkindern der Kindergärten in Börwang und Haldenwang an das umfangreiche Thema heran. Die Veranstaltung dauert an fünf Tagen, jeweils eine Stunde.

 

Durch viele kindgerechte Experimente werden schwierige Sachverhalte auf einfache Weise den Kindern spielerisch beigebracht.

 

Auszüge aus vergangenen "energiewerkstätten":

 

Weil am zweiten Tag die Sonne nicht schien, musste sie durch einen elektrischen Strahler ersetzt werden. Dessen Wärme reichte aus, um zu zeigen, dass der Lebensraum (Eisscholle) des Kunststoff-Bärens zusehends schwindet.

 

Energiewerkstatt

Energiewerkstatt


Nach den Pfingstferien ging es gleich mit einigen Versuchen zur Biogaserzeugung zur Sache.

 

Energiewerkstatt

Energiewerkstatt


Leere Getränkeflaschen übernahmen die Rolle des Fermenters (rechtes Bild). Im Garten sammelten die Kinder eifrig Erde und Pflanzenmaterial ein (linkes Bild). Pflanzen, die als Lebensmittel für Menschen dienen oder als Futtermittel für Tiere kamen als Energiepflanzen nicht in Frage. Damit der Gärungsprozess so richtig in Fahrt kam, hatte die geschulte Mitarbeiterin „Futter“ für die Bakterien dabei: 2 Stück Würfelzucker und einen Brühwürfel. Sollen sich die Bakterien ordentlich vermehren und Biogas herstellen, mussten noch zwei Dinge hinzukommen: Wasser und Wärme der Sonne.

 

Nun war Geduld gefragt. Nach einiger Zeit bildete sich tatsächlich das gewünschte Biogas (Methan). Deutlich zu sehen war es am aufgeblähten Luftballon.

 

Damit war der gewünschte Energieträger Biogas aus organischen Abfällen umweltneutral gewonnen worden. Spielerisch lernten die Kinder, wie aus alltäglichen Gegenständen und organischen Abfallmaterialien (Gülle, Mist, Biomüll, Grünabfälle) tatsächlich Energie zurück gewonnen werden konnte. Und das Tolle daran war, dass es geschah, ohne die Umwelt zu belasten.


Anmerkung: Großtechnisch wird es in Blockheizkraftwerken zu Strom und Wärme verbrannt oder gereinigt und in das Leitungsnetz eingespeist oder als Kraftstoff im Auto verbrannt.

 

An diesen Beispielen wurde wieder gezeigt, wie Vorschulkinder durch eigenes Beobachten und Ausprobieren unter den fachkundigen Erläuterungen auch schwierige Vorgänge verstehen können.

 


 

Die Kraft der Sonne konnten die Kinder selbst beobachten, als die Eisscholle für den kleinen Eisbären sich zusehends verkleinerte (Bild links und Mitte).

 

Wasserkraft setzte eine kleine Turbine in Bewegung (rechtes Bild).

 

Energiewerkstatt KiGa

Energiewerkstatt KiGa

Energiewerkstatt KiGa


Weitere Beispiele für alternative Energieversorgung sorgten bei den Kindern für große Begeisterung:

Das Licht der Sonne treibt einen kleinen Ventilator im Schild einer Mütze an (Bild links) und bringt den Rotor des Hubschraubers „Hubbi“  zum Laufen (Bild Mitte).

 

Das Licht der Sonne erwärmt auch den Zeigefinger, wenn es in einem Sonnentrichter gebündelt wird (Bild rechts).

 

Energiewerkstatt KiGa

Energiewerkstatt KiGa

Energiewerkstatt KiGa


Bei schlechtem Wetter gab es auch im Haus einiges zu erforschen:

Woher kommt an kalten Tagen die Wärme im Kindergarten?

 

Energie kann man auch messen: Wo ist der Stromzähler im Kindergarten?

Wie viele Lampen sind im Kindergarten installiert?

Am Ende der Woche konnten sich die Kinder mit erstaunlichem Sachverstand und gutem Erinnerungsvermögen über energetische Fragen austauschen. Hier zeigte es sich wieder, wie Vorschulkinder durch eigenes Beobachten und Ausprobieren neben den fachkundigen Erläuterungen selbst schwierige Themen verstehen können.

Damit wurde ein Grundstein im Bewusstsein der Kinder für den Umgang mit Energie im Allgemeinen und mit erneuerbaren Energien im Speziellen gelegt.

 


 

Abschließend fassten die beiden Leiterinnen der Kindergärten Börwang und Haldenwang ihre Beobachtungen und Schlussfolgerungen zusammen:
 

  • Obwohl Energie und deren Einsparung auch schon Themenfelder sind, mit denen sich der Kindergarten auseinandersetzt, bringt die Darstellung durch eine externe Person für die Vorschulkinder eine erweiterte und vertiefte Erfahrung mit der komplexen Thematik.
     
  • Auch stellt die Präsentation des Themas durch eine externe Person eine Ergänzung der selbst vermittelten Lerninhalte und nicht zuletzt eine Entlastung für die Erzieherinnen dar.
     
  • Die Begeisterung und Lerninhalte, welche die Kinder entwickeln, tragen sie auch heim zu ihren Eltern sowie zu den anderen Kindern, die nicht am Kurs teilnahmen.
     
  • Eltern berichten über Lernerfolge ihrer Kinder, die zwischen „guter" und „weniger guter" Energiegewinnung unterscheiden konnten. Ebenso interessant waren Vorschläge der Kinder, wie Energie zu Hause gespart werden kann.
     
  • Abschließend kann festgestellt werden, dass durch diese Art der Wissensvermittlung die Kinder für das Thema Energie zusätzlich sensibilisiert werden können und zur Nachhaltigkeit des Erfahrenen beitragen.
     
  • Wünschenswert wäre eine Fortsetzung des Kursangebots in den nächsten Jahren, verbunden mit der Option, gegebenenfalls zu pausieren, wenn es thematisch nicht in die Jahresplanung des jeweiligen Kindergartens passt.


Nach den überaus positiven Rückmeldungen der Kindergartenleiterinnen wird sich das Energieteam dafür einsetzen, dass die Kurse auch künftig von der Gemeinde finanziell getragen werden!

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